IMPFEN LASSEN – LEBEN RETTEN!

Die Corona-Pandemie fordert nach wie vor unfassbar viel von uns als Menschen, aber auch als Gesellschaft, ab. Lange haben wir uns als Vorstand der Supporters Karlsruhe 1986 e.V. überlegt wie wir mit dem Thema “Impfung” umgehen sollen oder gar umgehen müssen. Als eingetragener Verein haben wir außerdem eine gesellschaftliche Verantwortung, der wir gerecht werden müssen. Wir wissen, dass wir mit unserem Appell polarisieren werden und sind uns durchaus bewusst, dass nicht jeder – auch nicht alle unserer Mitglieder – diese Meinung teilen wird. Und dennoch haben wir uns als Vorstand dazu entschieden in einer schwierigen Zeit eindeutig Stellung zu dem sehr wichtigen Thema “Impfung” zu beziehen und somit unserer Verantwortung gerecht zu werden. Das Ganze auch deswegen, weil wir der Überzeugung sind, dass ein sehr großer Teil der Gesellschaft den solidarischen Gedanken in der Pandemie lebt und ihrer persönlichen Verantwortung gegenüber den Mitmenschen gerecht wird. Denn nur gemeinsam gelingt uns der Kampf gegen das Virus.

Marco Fuchs, 1. Vorsitzender der Supporters Karlsruhe 1986 e.V., im Namen des gesamten Vorstand.

Impfen lassen – Leben retten!

Dezember 2020. Wir befinden uns im (Teil-)Lockdown. An Freizeitaktivitäten, Stadionbesuche oder ein Bier in der Kneipe ist nicht zu denken. Im Laufe des Dezembers wird über einen harten „Lockdown“ entschieden und auch große Teile des Einzelhandels werden geschlossen.

Die Krankenhäuser und Intensivstationen, vor allem aber die Pflegekräfte, sind überlastet.

Die zusätzlichen Kontaktbeschränkungen auf nur noch eine Person und die nächtliche Ausgangssperre setzen uns allen zu.

Ein düsteres Weihnachtsfest steht bevor. Aber, wir alle haben auch Hoffnung, denn der erste Impfstoff wird zugelassen und die ersten Menschen werden in Deutschland geimpft.

 

Dezember 2021. Heute. Die Zahlen der Infektion steigen seit einigen Wochen wieder rasant und mehr als bedenklich an.

Überall werden Warnungen laut(er) und nach und nach wurden und werden wieder harte Maßnahmen umgesetzt.

In die Kneipe und ins Stadion kann nur wer geimpft oder genesen ist und zusätzlich einen Test gemacht hat. Mancherorts ist es gar nicht mehr möglich oder die Kapazitäten sind massiv eingeschränkt. Das Wort „Lockdown“ fällt immer häufiger und nahezu täglich gibt es neue Auswirkungen auf unser Privat- und Berufsleben.

Die Angst vor einer Überlastung des Gesundheitssystems ist allgegenwärtig. Es müssen bereits Patienten in andere Krankenhäuser verlegt werden, da die Kapazitäten wieder – vor allem erneut auch personell – am Limit sind. 

Unverständnis, Verzweiflung und Wut machen sich in der Gesellschaft breit. Erneut steht uns ein düsteres Weihnachtfest bevor.

Nach einem fast unbeschwerten Frühjahr und Sommer, in dem wir nach und nach weniger Einschränkungen und damit immer mehr Freiheiten hatten, zwischendurch hat sich das Leben sogar fast wieder „normal“ angefühlt, befinden wir uns heute wieder in einer ähnlichen Situation wie vor einem Jahr. Es fühlt sich fast an wie ein Déjà-vu.

Der Unterschied zum letzten Jahr ist: Viele von uns sind geimpft. Fast 70% der Menschen in unserem Land, einige davon auch bereits ein drittes Mal. Von der geforderten und vor allem notwendigen Impfquote von mindestens 85% sind wir allerdings weit entfernt. Andere Länder, die es im vergangenen Jahr viel härter getroffen hat, sind uns in Deutschland meilenweit voraus. Die Menschen dort, wissen aus leidgeprüfter und schmerzhafter Erfahrung scheinbar nur zu gut, was zu tun ist und wie man dem Virus den Kampf ansagt. 

Auch uns, die Supporters 1986 e.V., beschäftigt das Thema natürlich enorm. Sowohl jeden einzelnen von uns als auch uns als Team in unserer täglichen Arbeit. Und auch wir haben uns die Fragen gestellt:

Können wir etwas tun?

Sollen wir etwas tun?

Steht uns das überhaupt zu?

 

Wir haben immer wieder Gespräche dazu geführt. In kleinem Kreis, in offiziellen Vorstandssitzungen, mit euch KSC Fans während der Heimspiele und wir sind immer wieder zu dem Punkt gekommen:

JA, wir können nicht zuschauen und schweigen.

JA, es steht uns zu, Position zu beziehen.
Dies macht uns und unsere Arbeit aus und sehr viele Menschen erwarten dies auch von uns.

 

Wir sind keine Mediziner, keine Virologen und auch keine Politiker. 

Vor allem aber, sind wir keine Menschen die sich anmaßen, nach ein wenig Googlesuche und Youtube-Videos, schlauer zu sein als Wissenschaftler und Mediziner, die diesen Fachbereich seit Jahren, teilweise seit Jahrzehnten, erforschen und bearbeiten.

Wir vertrauen den Experten auf diesem Gebiet und sind uns einig in der Aussage:

Es gibt nur eine Lösung, um als Gemeinschaft aus diesem „Alptraum“ endlich herauszukommen – die Lösung ist die Impfung gegen Covid-19.

 

JA, auch wir haben – wie jeder andere auch – gelernt, dass die Impfung nicht zwingend vor einer Infektion schützt. Aber wir wissen auch, dass die Impfung vor einem potenziell schweren Verlauf schützt. Dass sie davor schützt, im Krankenhaus und möglicherweise auf der Intensivstation behandelt werden zu müssen.

Jeder Patient, der wegen einer Corona-Infektion nicht im Krankenhaus landet, nimmt einem anderen potenziellen Patienten, der wegen eines Unfalls, einer Krebserkrankung, eines Herzinfarkts oder einer geplanten OP in Behandlung muss, kein Bett und keine Kapazitäten weg. Und genau das ist es doch, um was es geht. Um Solidarität, um Gemeinschaft und Zusammenhalt! 

Genau diese Gemeinschaft und der Zusammenhalt, das ist es auch, was uns im Stadion zusammenbringt und vereint – das gemeinsame Anfeuern unserer Mannschaft, die Auswärtsfahrten mit dem Bus, die große Fußballfamilie die füreinander einsteht, in allen Höhen und Tiefen. Danach sehnen wir uns doch alle und wünschen uns diese unbeschwerte Gemeinschaft endlich wieder zurück.

 

Das Virus verlangt uns als Gesellschaft seit fast zwei Jahren verdammt viel ab.

Inzwischen ist es „fünf nach zwölf“ und es liegt an unserer eigenen Haltung zu unseren Mitmenschen, wie wir die nächsten Wochen leben (und auch überleben) wollen.

Es ist keine Schande, seine Meinung zu ändern. Im Gegenteil, es bedeutet Mut und verdient oftmals auch Anerkennung. Und so appellieren wir an euch, die der Impfung aktuell noch kritisch gegenüber stehen:

Denkt noch einmal darüber nach und bitte lasst euch impfen!

 

Wir untermauern und schließen unseren Appell mit einem Video der Sendung „Joko und Klaas 15 Minuten LIVE“. Diese wurde am vergangenen Mittwoch auf Pro7 gezeigt.

Nehmt euch diese Viertelstunde und schaut es euch an. Neben unserem zukünftige Bundeskanzler Olaf Scholz kommen eine 23-Jährige mit Long-Covid-Erkrankung und ein Oberarzt der Intensivstation der Charité mit einem Impf-Appell zu Wort. Sehr persönlich, eindringlich, aber auch unaufgeregt.

In diesem Sinne: Impfen lassen – Leben retten!

Eurer Supporters-Vorstand