Vorkommnisse beim St. Pauli-Heimspiel

Das letzte Heimspiel des Jahres und somit auch die Vorkommnisse zu Beginn des Spiels auf der Gegengerade liegen bereits einige Tage zurück. Auf Anfragen von Mitgliedern und Pressevertretern haben wir bisher nur kurz und knapp geantwortet und auf laufende Gespräche verwiesen. Die letzten beiden Wochen haben wir genutzt, um mit allen Beteiligten zu sprechen, Sichtweisen einzuholen und uns selbst ein umfassendes Bild zu machen.

Zu allererst wünschen wir den Verletzten eine schnelle Genesung. Als Dachverband der KSC-Fans sprechen wir in diesem Zusammenhang das Angebot aus, für vermittelnde Gespräche zu Verfügung zu stehen und einen Raum zum Austausch und der Aufarbeitung zu bieten.

Es wurden große Fehler gemacht, die mit unserem Verständnis über einen verantwortungs- und stimmungsvollen Umgang Miteinander in der Fankurve nicht vereinbar sind. Diese Fehler gilt es zu benennen und zu besprechen. Es gibt keinen Zweifel, unsere Werte und unser Streben als Fandachverband zielen auf eine freie und emotionale Kurve, in der jeder Fan sein Fan-Dasein frei und ungefährdet ausleben kann. Dafür haben wir uns bisher eingesetzt und dafür werden wir uns auch weiterhin einsetzen. Doch wenn Verletzte durch Aktionen in der Kurve zu beklagen sind gilt es diese Vorkommnisse mit allen Beteiligten aufzuarbeiten und zu reflektieren.

Genau das haben wir in diesem Fall getan. Als Fandachverband stehen wir für den Dialog als Ansatz einer Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit Problemen. Und genau diesen Dialog haben wir mit den Verantwortlichen des Karlsruher SC, aber vor allem auch mit ULTRA1894 geführt. Wir wollten ein Gefühl dafür bekommen, wer die Geschehnisse wie einordnet und inwiefern eine Selbstreflexion stattfindet.

Die Ultraszene ist sich einig und hat uns glaubhaft versichert, dass sie an dem Spieltag nicht der notwendigen „Verantwortung gegenüber der Kurve gerecht geworden ist“ und dass Verletzte durch Pyroaktionen im Fanblock ein „NoGo“ darstellen. Folgerichtig entschuldigt sich ULTRA1894 bei allen Betroffenen und beim Karlsruher SC glaubhaft.

Wir begrüßen die Bereitschaft von ULTRA1894 sich Gesprächen mit den Betroffenen zu stellen und unterstützen Überlegungen zu einem Austausch.

Wir setzen uns auch weiterhin für eine freie Fankultur in unserem Wildpark und den notwendigen Diskurs hierzu ein. Das verlorene Vertrauen werden wir – gemeinsam mit ULTRA1894 und allen Fans auf der Gegengerade – wieder aufbauen. Davon sind wir überzeugt.