FANKOLUMNE – HEIMSPIEL GEGEN KÖLN

KSC gegen 1. FC Köln. Das heißt für mich auch Fächerstadt gegen Domstadt, Willi Wildpark gegen Geißbock Hennes, ein Duell zweier Bundesliga-Gründungsmitglieder mit stimmgewaltiger Fanbasis, die allerdings schon zahlreiche Auf- und Abstiege erlebt haben.

Ich selbst habe dieses Aufeinandertreffen bereits 24 Mal live im Stadion erlebt, das erste Mal im Juni 1991. Meine persönliche Bilanz dabei ist ausgeglichen: 9 KSC-Siege, 6 Unentschieden, 9 Köln-Siege.

Ausgeglichen? Da wäre ich auch schon beim Thema zu dieser Kolumne. Das 4:4 aus dem Hinspiel am 29.09.2024 war ausgeglichen. Jeder von Euch hat dieses Spiel noch in Erinnerung. Und die Geschichten drumherum.

Verkehrschaos und überforderte Ordner bei der Anreise zum Gästeparkplatz. Auch die Aachener Straße war komplett dicht, was selbst den ortskundigen Christian Eichner überrascht hatte. Für unseren Mannschaftsbus ging es nicht mehr weiter, die Spieler und der Staff liefen den letzten Kilometer zu Fuß durch die Menschenmenge. Zeit für Selfies, aber auch Schweißperlen für die Sicherheitsleute. Aber: Et hätt noch emmer joot jejange, wie die Kölner sagen würden.

Im ausverkauften Stadion mit 50.000 Zuschauern und guter Stimmung in beiden Fanlagern warteten alle bei bestem Fußballwetter auf den Anpfiff. Ein unvergessliches Spiel nahm seinen Lauf.

Nach einer Viertelstunde lag unser KSC 0:3 in Rückstand. Dank guter Moral und einem überragenden Kapitän Marvin Wanitzek kam man wieder auf 2:3 heran. In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit dann aber der erneute Nackenschlag, mit 2:4 ging es in die Kabinen. Aufgeben war weder auf dem Platz noch im Gästeblock eine Alternative, sodass Jensen und erneut Wanitzek zum 4:4 trafen. Bei diesem Ergebnis blieb es dann auch mit Schlusspfiff. Aufgrund der vielen Rückstände und Aufholjagden für mich auf jeden Fall 1 gewonnener Punkt.

Das Fachmagazin KICKER gab dem Spiel die Note 1 und sprach von einem “Spektakel in Reinkultur”. Der Spielverlauf war ein Sinnbild für diese verrückte 2. Bundesliga und ein Sinnbild für unseren KSC im weiteren Verlauf der Saison: Charakter und Moral, aber immer wieder auch schläfrige Phasen. Die oft besungene Achterbahn lässt grüßen.

Für das bevorstehende Spiel hätte ich allerdings nichts dagegen, wenn die 3 Punkte am Rhein bleiben. Und zwar Höhe Maxau, und nicht Höhe Deutz.

Martin Fix